So verbessern Sie KVP Prozesse auch in Krisenzeiten
Eine Krisenzeit folgt der anderen. Die daraus resultierenden ökonomischen und geopolitischen Wandlungen stellen Unternehmen vor große Herausforderungen. Eine zuverlässige Planung für die Zukunft ist praktisch unmöglich. Zudem kann man nicht damit rechnen, wann wieder „Normalität“ eintritt.
Dennoch ist das kein Grund, als Unternehmen stillzustehen und darauf zu warten, dass alles wieder „normal“ wird. Aus der Vergangenheit haben wir bereits gelernt: Selbst in Krisenzeiten gab es Unternehmen, die sich durchgesetzt haben. Doch wie haben Sie das gemacht?
Freie Kapazitäten für den kontinuierlichen Verbesserungsprozess
Wenn es um Verbesserungsmaßnahmen geht, haben Unternehmen häufig Schwierigkeiten, diese einzuführen, ob nun eine Krise da ist oder nicht. Einerseits hat man vor der Krise keine Zeit, sich den Verbesserungen zu widmen. Andererseits hat man zu Krisenzeiten aufgrund der Einsparungen kein Geld für die notwendige Umsetzung. Es ist ein Dilemma.
Um jedoch in den gegebenen Umständen eine Chance zu sehen, sollte man sich darauf fokussieren, was aktuell zur Verfügung steht, statt was fehlt. Und zu Zeiten der Krise hat man, trotz der finanziellen Einschränkungen, mehr Zeit und freie Kapazitäten, um sich dem internen KVP Verbesserungsprozess zu widmen.
Um die Zeit und die freien Kapazitäten effektiv nutzen zu können, kann man die Verbesserungsvorschläge in zwei Kategorien einteilen:
Kategorie 1: Innovative Verbesserungsvorschläge für nachhaltige Veränderungen
Hierbei werden die innovativen Verbesserungsvorschläge eingeführt. Das sind Vorschläge mit den weitreichenden Wirkungen und dem größten Aufwand, wie beispielsweise Maschinenumbauten oder auch Neuanschaffungen. Hierbei besteht häufig das Potenzial zur dauerhaften Kosteneinsparung, doch bis es soweit ist, ist die Umsetzung mit hohen Kosten verbunden.
Kategorie 2: Die Kleinstverbesserungen für den einfacheren Arbeitsalltag
Die zweite Kategorie richtet sich an kleine Verbesserungen im Alltag. Diese KVP Kleinstverbesserungen sind kleine, aber kontinuierliche Anpassungen, die den Mitarbeitern den Arbeitsalltag erleichtern sollen. Das kann alles Mögliche sein: Weniger Suchzeiten, kürzere Laufwege, klar definierte Verbrauchsmaterialien oder auch eine bessere Kommunikation mit den Mitarbeitern. Man kann in allen Bereichen eines Unternehmens Kleinstverbesserungen durchführen, sein es nun in der Produktion oder in der Administration.
Einzeln betrachtet bieten Kleinstverbesserungen nur ein kleines Verbesserungspotential, weshalb ihr wahres Potenzial oft übersehen wird: Die Macht der kleinen Dinge. Zum einen sind diese kleinen Verbesserungen mit viel weniger Aufwand und deutlich geringeren Kosten verbunden als es mit innovativen Verbesserungsvorschlägen der Fall ist. Es beginnt in der Regel mit einem Vorschlag zur KVP Problemlösung und wird dann nach und nach umgesetzt. Zum anderen wird sehr oft unterschätzt, was passiert, wenn man diese scheinbar unbedeutenden Anpassungen über einen längeren Zeitraum hinaus summiert. Selbst wenn man pro Unternehmen nur eine kleine Verbesserung am Tag einführt, wäre man schon bei 220 Kleinstverbesserungen pro Jahr und der Arbeitsalltag wäre deutlich einfacher. Man würde dadurch nicht nur die Effizienz steigern, sondern auch die Zufriedenheit der Mitarbeiter. Und das sind Verbesserungen, an denen es sich lohnen würde, zu arbeiten.
Natürlich muss das jeweilige Unternehmen für sich entscheiden, wie es die freien Kapazitäten und in welchem Verhältnis nutzen soll, wobei es häufig auf eine gesunde Mischung der zwei Kategorien ankommt. Doch Nichts tun ist garantiert keine Option! Selbst während einer Krise kann man das Beste aus dieser Situation machen.
Doch dafür müssen sich alle zusammenreißen: Der KVP Verbesserungsprozess funktioniert nur dann, wenn sich sowohl die Führungskraft als auch die Mitarbeiter an den Verbesserungen und den anstehenden KVP Maßnahmen beteiligen. Denn Veränderungen kommen garantiert und der Verbesserungsprozess ist unausweichlich. Nur gemeinsam als Team kann man sich eine gemeinsame Zukunft erarbeiten.
Und immer daran denken: Es gibt auch eine Zeit nach der Krise. Und die Konkurrenz wartet nicht!
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