Fluch oder Segen? Fremdwörter im KVP-Prozess
KVP, Continuous Improvement, CIP, Kaizen, Operational Excellence, OPEX…Als ich vor Kurzem etwas zum Kontinuierlichen Verbesserungsprozess recherchiert habe, war ich tatsächlich erschlagen von der Menge an Fachbegriffen und Synonymen, die sich inzwischen zu dem Thema entwickelt haben. Und der Kontinuierliche Verbesserungsprozess ist gefühlt nicht der einzige Ansatz, den das betrifft.
In mir kam die Frage auf, ob das denn die richtige Richtung ist, in die wir uns entwickeln: Wir sprechen immer wieder davon, wie wichtig es ist, die Mitarbeiter im Verbesserungsprozess mitzunehmen, um bei der Einführung Erfolg zu haben. Aber trägt es denn zur Offenheit bei, wenn man am Anfang erst einmal zehn Begriffe um die Ohren geworfen bekommt, die alles andere als selbsterklärend sind und am Ende irgendwie das Gleiche meinen?
In mir schlagen zu dem Thema zwei Herzen: Für die einen kann die Verwendung schwieriger Fachbegriffe Sinn machen: große, börsennotierte Unternehmen, die vom Operational Excellence Ansatz sprechen, in dessen Rahmen die eigene Tätigkeit immer weiter verbessert werden soll. Vielleicht hat der Begriff ‚KVP‘ in einem Unternehmen verbrannte Erde hinterlassen und für einen neuen Anlauf braucht es eine unbelastete Bezeichnung. Für andere können diese Fachbegriffe eine zusätzliche Hürde darstellen: zum Beispiel kleine mittelständische Unternehmen mit 15 Mitarbeitern, die die ersten Schritte im Verbesserungsprozess wagen. Tun diese sich einen Gefallen, wenn sie direkt mit komplexen Fachbegriffen einsteigen? Muss dem Kind hier überhaupt ein Name gegeben werden? Versteht bei der Aussage, dass man sich aktiv um die Verbesserung der Abläufe im Unternehmen kümmern wird, nicht schon jeder was gemeint ist?
Uns geht es bei Simplefactory um die Praxis. Deswegen liegt es uns am Herzen, dass Begriffe so verwendet werden, wie es in der jeweiligen Situation praktisch und für die Mitarbeiter nachvollziehbar ist – sei es Operational Excellence, Kontinuierlicher Verbesserungsprozess oder etwas ganz anderes.
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